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Die Einen arbeiten bis zum Umfallen, haben keine Zeit für die Familie oder ihre persönlichen Interessen und werden trotzdem die Angst um den Arbeitsplatz nicht los. Die Anderen sind durch Arbeitslosigkeit verarmt und ausgegrenzt. Mit dieser Situation ist niemand zufrieden, die Mehrheit der Menschen wünscht sich eine Änderung.

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40-Jahre-35-Stundwoche - ein Blick zurück nach vorn! Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion

Begrüßung: Ernesto Harder/DGB Bremen Elbe-Weser

Moderation: Margareta Steinrücke/Bremer Arbeitszeitinitiative

Donnerstag, 24.10,2024 um 18: 00 Uhr DGB-Haus Bremen Bahnhofsplatz 22-28

Ein Blick zurück:

  • Udo Richter, ehemaliger Betriebsratsvorsitzender Mercedes
  • Dagmar Muth, Betriebsratsvorsitzende Rheinmetall
  • Herbert Behrens, ehemaliger Gewerkschaftssekretär für Medien
  • Monique Trödel, ehemalige Betriebsrätin Weser Kurier
  • Fritz Bettelhäuser, ehemaliger Betriebsvorsitzender Bremer Vulkan

Nach Vorn:

  • Daniel Friedrich, Betriebsleiter Küste IG Metall
  • Andrea Wemheuer, ver.di-Landesleiterin Niedersachsen-Bremen
  • Antje Jess, Vorsitzende Landesfrauenrat Bremen
  • Vertreter:in “Wir fahren zusammen”

Infoflyer


Zeit für gutes Leben - Arbeitszeitverkürzung: Transformationsprojekt der Vielen Ein kollektiver Diskussionsbeitrag herausgegeben vom Institut Solidarische Moderne e.V.


40 Jahre Kampf um die 35 Stunden Woche Ein Blick zurück nach vorn

Am Samstag den 29. Juni 2024, dem Jahrestag des Beginns der Urabstimmung über den sogenannten «Leber-Kompromiss» (den Schlichtungsspruch des ehemaligen Verteidigungsministers und IG Bau-Steine-Erden Vorsitzenden Georg Leber), wollen wir im Stuttgarter Gewerkschaftshaus im Rahmen einer überregionalen Tagung einen Blick zurück in die Zukunft wagen: Was kann aus dem historischen Kampf um die 35-Stunden-Woche für eine neue Arbeitszeitoffensive gelernt werden? Welche organisationspolitischen Stärken aber auch Grenzen wurden in der damaligen Streikbewegung deutlich? Was wurde für zukünftige Arbeitskämpfe gelernt? Wie wurde die gesellschaftspolitische Dimension der Forderung nach Arbeitszeitverkürzungen in den gewerkschaftlichen Kämpfen aufgegriffen? Wie könnte dies heute, beispielsweise bündnispolitisch, geschehen? Und was ist aus schlussendlichen Umsetzung der 35-Stunden-Woche zu lernen? Zu diesen Fragen wollen wir Zeitzeug:innen und jüngere Aktive gleichermaßen in den Dialog bringen. Die Tagung soll dadurch einen Brückenschlag zwischen verschiedenen Generationen der Gewerkschaftsbewegung und solidarischer Wissenschaftler:innen ermöglichen. Wir freuen uns zur besseren Planung über eine Anmeldung unter bawue@rosalux.org.

Für Mehr Infos und das Programm hier klicken.


Weniger Arbeiten, mehr Leben! Die neue Aktualität von Arbeitszeitverkürzung Neues Buch zur Arbeitszeitverkürzung

Margareta Steinrücke/Beate Zimpelmann (Hrsg.)

Weniger Arbeiten, mehr Leben!

Große Dinge werfen ihre Schatten voraus: das aktuelle Buch zum Kampf um die Vier-Tage-Woche ist lieferbar!

https://www.vsa-verlag.de/.../weniger-arbeiten-mehr-leben/

Arbeitszeitverkürzung ist die Lösung für viele Probleme wie Fachkräftemangel, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und eine Klimawende ohne Angst vor Arbeitsplatzverlust. Warum sie heute aktueller ist denn je, wird in diesem Buch herausgearbeitet.

Nach einem Vierteljahrhundert Schweigen ist Arbeitszeitverkürzung wieder in aller Munde: Viele Unternehmen führen die Viertagewoche ein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, die IG Metall fordert für die Stahlindustrie die Viertage-/32-Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich. Und immer mehr junge Leute wollen einfach nicht mehr so viel arbeiten, dafür aber sinnvoll, und mit einer geschlechtergerechten Verteilung auch von Haus- und Sorgearbeit. Ein Neustart in Sachen Arbeitszeitverkürzung ist notwendig, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, sie fair und sicher zu gestalten – im Interesse einer lebenswerten Zukunft.

Den verschiedenen Facetten einer Arbeitszeitverkürzung, den Triebkräften und Bewegungen sie zu realisieren, gehen die Autor*innen aus Gewerkschaft, Wissenschaft und sozialen Bewegungen nach. Wir benötigen heute für die Herstellung notwendiger Güter nur noch etwa die Hälfte der Zeit wie im Jahr 1960, als noch 48 Stunden gearbeitet wurde; insofern könnte die Arbeitszeit heute sogar Richtung 20-Stunden-Woche tendieren.

Klar wird: Ohne Arbeitszeitverkürzung werden sich die drängenden Probleme der Menschen heute nicht lösen lassen, sei es die sozial gerechte Bewältigung der Klimakrise, die geschlechtergerechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Abstieg, der die Menschen in die Arme der Rechten oder einfach in die Politikverdrossenheit führt.


Die Herausgeberinnen:
Margareta Steinrücke, Arbeits- und Geschlechtersoziologin (Schwerpunkte: Klasse & Geschlecht und Arbeitszeitverkürzung) in Bremen, ist aktiv in der Gewerkschaft und der Frauenbewegung sowie koordinierend in der attac-AG ArbeitFairTeilen und dem European Work-Time Network. Im VSA: Verlag gibt sie die »Schriften zu Politik & Kultur« von Pierre Bourdieu heraus.

Beate Zimpelmann ist Professorin im internationalen Studiengang Politikmanagement der Hochschule Bremen und Studiengangsleiterin des interdisziplinären Masters Nachhaltigkeitsmanagement, forscht und lehrt seit über 20 Jahren im Bereich der Arbeits- und Nachhaltigkeitspolitik. Projekte zur »Ganzen Arbeit«, zur ökologisch erweiterten Arbeitspolitik und zur sozial- ökologischen Transformation der Industrie. Seit 40 Jahren Gewerkschaftsmitglied, einige Jahre hauptamtlich tätig beim IG Metall Vorstand in Frankfurt. Vorsitzende des Kompetenzzentrums Nachhaltigkeit im globalen Wandel und aktiv in der Bremer Arbeitszeitinitiative.

 


Die Vier-Tage-Woche als Transformationsprojekt

17.11.2023

In der laufenden Tarifrunde für die Stahlindustrie fordert die IG Metall die 32-Stunden-Woche in Form der Vier-Tage-Woche. Philipp Frey und Stephan Krull haben dazu einen Text für die Rosa-Luxemburg-Stiftung geschrieben. Darin begründen wir unter anderem, warum es wichtig ist und lohnt, diesen Kampf nach Kräften zu unterstützen!
https://zeitschrift-luxemburg.<wbr />de/artikel/vier-tage-woche/


Europäisches Netzwerk für Arbeitszeitverkürzung – ISM koordiniert Initiativen in Deutschland!

Am 23.10.23 hat in London das Jahrestreffen unseres europäischen Netzwerks für Arbeitszeitverkürzung stattgefunden. Beherbergt wurden wir vom Autonomy Institute, dem linken think tank, der sich schon lange mit Arbeitszeitverkürzung befasst, u.a. den britischen Pilotversuch zur Vier-Tage-Woche begleitet und evaluiert hat und bei dem auch unsere Koordinatorin India Burgess angesiedelt ist, in einem co-working-house, in dem 15 linke Organisationen und Initiativen, u.a. die RLS London, selbstverwaltet arbeiten.

Margareta Steinrücke hat unsere AG ArbeitFairTeilen vertreten. Außerdem war Lukas Stolz vom ISM Institut Solidarische Moderne da, das auf Initiative von Andrea Ypsilanti eine Koordination aller Initiativen zur Arbeitszeitverkürzung in Deutschland in Angriff genommen hat. Aus Großbritannien war ein Vertreter von Autonomy, eine Kollegin von der Universität Nottingham und eine Vertreterin der 4DayWeekCampaign dabei, aus den Niederlanden eine Kollegin vom niederländischen Gewerkschaftsbund FNV und ein Kollege von der Universität Antwerpen, aus Spanien und Portugal je ein Kollege von den dortigen staatlich unterstützten Vier-Tage-Wochen-Pilotprojekten, aus Griechenland eine Vertreterin des Nicos Poulantzas-Insitut (Syriza nahestehend) und eine des Institute of Alternative Policies, aus Island ein Vertreter von ALDA, ein mit den isländischen Gewerkschaften zum Thema Arbeitszeitverkürzung eng zusammenarbeitender thinktank, aus Schweden ein Kollege der Kommunal-Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst und aus Frankreich Adrien Tusseau, der Vertreter des Réseau Roosevelt, mit uns AG ArbeitFairTeilen zusammen Gründungsmitglied des Netzwerks. Außerdem war endlich wieder ein Kollege vom Europäischen Gewerkschaftsbund ETUC dabei, welcher auch von Anfang an im Netzwerk, aber wegen Ausscheidens der zuständigen Kollegin zeitweilig nicht präsent war. ETUC will sich jetzt für Arbeitszeitverkürzung neu verstärkt engagieren, auch Dank der neuen Generalsekretärin Esther Lynch, die vorher im ETUC-Vorstand für Arbeitszeitfragen zuständig war.

In allen Ländern gibt es eine Art Bewegung von Unternehmen, eher KMU, für die Vier-Tage-Woche, in Großbritannien als erfolgreicher Großversuch mit 61 Unternehmen, in Spanien und Portugal von den linken Regierungen unterstützt, in Deutschland gerade mit 50 Unternehmen für Januar 2024 am Start. In Island gibt es für 51% aller Beschäftigten eine tarifvertragliche Möglichkeit der Arbeitszeitverkürzung auf 35/36 Stunden, in Schweden haben manche öffentlichen Verwaltungen die 35-Stunden-Woche und die Gewerkschaft kommunal fordert die 30-Stunden-Woche. In Deutschland fordert die IGM die 32-Stunden-Woche bzw. die Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich für die Stahlindustrie, Verdi hat gerade einen wegweisenden Tarifvertrag über 35-Stunden-Woche für die Eisenberger Kliniken abgeschlossen. Bei der VW-Tochter PowerCo in Salzgitter gibt es einen Arbeitszeitkorridor von 28 bis 40 Stunden, bei dem jede Arbeitszeit als Vollzeit gilt. In der Schweiz, in der bisher alle Tarifverträge über 40 Stunden liegen, plant die Gewerkschaft UNIA eine Kampagne zu lebenskompatiblen Arbeitszeiten. In Frankreich setzen sich die Gewerkschaften CGT und Solidaire für die 32-Stunden-Woche ein, als politisches Projekt zur Ablösung des 35-Stunden-Gesetzes. In den Niederlanden ist auch ein Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche geplant, allerdings von den Gewerkschaften unter der Bedingung unterstützt, dass es nicht zu einer Kompression gleichbleibender Arbeitszeit auf vier Tage kommt. Das ist auch die Position von verdi: Vier-Tage-Woche nur, wenn die einzelnen Arbeitstage nicht länger als 8 stunden sind. Eine 36-stundenwoche mit vier mal 8 Stunden und einem halben fünften Tag bei vollem Lohnausgleich ist übrigens eines der verbreiteten betrieblichen Modelle in Deutschland. Deprimierende Nachrichten kamen aus Griechenland, wo neben ähnlich gelagerten Versuchen einzelner Unternehmen, um qualifizierte junge Beschäftigte zu gewinnen, die konservative Regierung ein Arbeitsmarktgesetz durchgepeitscht hat mit der Möglichkeit von Null-Stunden-Verträgen und 13-Stunden-Tagen, wenn Personen bei mehreren Firmen beschäftigt sind.

Intensiv debattiert wurden Fragen von Produktivitätssteigerung

  • insbesondere durch sinkende Krankheitsraten und motivierteres arbeiten, und ihr Verhältnis zu Arbeitsintensivierung bzw. in Branchen wie der Pflege notwendigem Personalausgleich;

  • der Verkürzung um einen ganzen Tag oder täglicher Arbeitszeitverkürzung;

  • erstere mit den Vorteilen der Einsparung von Fahrgeld und -zeit und Emissionen und des einfacheren sich ausklinken könnens, wenn man einen ganzen Tag weg ist bzw. der eingeschränkten Möglichkeit von Überstunden, wenn der Arbeitstag bereits länger ist;

  • letztere mit der besseren Vereinbarkeit mit täglich anfallenden entsorgungspflichtigen.

  • Ersteres wurde auch als leichter als neues Lebensmodell etablierbar betrachtet, nach dem Motto "Freitag ist der neue Samstag";

  • des Lohnausgleichs, ohne den es für viele gar nicht geht (in D lt. WSI-umfrage 73%), de facto aber vielen die Arbeitszeitverkürzung soviel wert ist, dass sie sie auch ohne Lohnausgleich bevorzugen, was ja auch die Popularität der ganzen Tarifverträge zur wahl zwischen Geld und Zeit bei Lohnerhöhungen zeigt (zuerst in Österreich die "Freizeitoption", in Deutschland zuerst die EVG, dann IG Metall mit 8 freien Tagen);

  • der Teilzeitbeschäftigten, die oft mit Arbeitszeitverkürzung noch weniger Stunden und dadurch weniger Geld assoziieren, weswegen die niederländischen Gewerkschaften eine Kampagne auch zur Stundenerhöhung für Teilzeitbeschäftigte unterstützen und die IG Metall die Argumentation stark macht, dass eine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich für alle für Teilzeitbeschäftigte bei gleichbleibender Stundenzahl eine merkliche Lohnerhöhung bedeutet.

Das Netzwerk selbst hat sich in Form einer Association französischen Rechts formalisiert mit einem siebenköpfigen Koordinationsgremium (eine davon ist Margareta Steinrücke) und einem 3köpfigen Vorstand aus Adrien Tusseau/Réseau Roosevelt/Vors., José Gallegos/Uni Antwerpen / Finanzverantwortlicher und India Burgess/Autonomy/Geschäftsführerin. Neben der neuen Website und den bereits laufenden Aktivitäten des vierteljährlich erscheinenden europäischen Newsletters zu Arbeitszeitverkürzung, der monatlichen Mittagswebinare zu aktuellen Fragen der Arbeitszeitverkürzung und den alle 2 Jahre stattfindenden Konferenzen zu einem Kernthema (2020 "Working time reduction and climate crisis", 2022 "A 4-Day-Week for Europe?") soll insbesondere für den kontinuierlichen Austausch der Mitglieder untereinander zu neuen Tarifentwicklungen, Betriebsprojekten, Studien, Kampagnen eine Plattform zur Verfügung gestellt werden und neue Mitglieder von Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und Ländern wie z.b. Finnland und Dänemark, die noch nicht dabei sind, angesprochen und gewonnen werden. Dabei will der ETUC mit seinen Möglichkeiten unterstützen und es soll für jedes Land eine/n Ansprechpartner*in bestimmt werden, die die Koordination im jeweiligen Land unterstützt.

Zur Finanzierung dieser Aktivitäten und deren Koordinierung bedarf es einer kontinuierlicheren Einnahmestruktur. Bisher gibt es jedes Jahr wieder neu zu beantragende Zuschüsse von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, attac, Réseau Roosevelt, Alexander Ferry-Stiftung, Autonomy-Institute, die aber nicht ausreichen (und im Fall der RLS akut gefährdet sind), weshalb über die Erschließung neuer Geldgeber*innen und evtl. die Erhebung eines Mitgliedsbeitrags nachgedacht werden muss.

Die nächste Konferenz in 2024 soll wieder hybrid in Brüssel stattfinden mit dem Thema "Strategien der Arbeitszeitverkürzung" mit breitem Raum für die Diskussion guter Beispiele, wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Hindernisse, mit denen sich Strategien der Arbeitszeitverkürzung konfrontiert sehen, mit dem Ziel, unsere Argumente für "gute Arbeitszeitverkürzung" zu schärfen und durchschlagskräftig zu machen.

 


Vier-Tage-Woche: Erwartungen, Erfahrungen, Perspektiven Die Bremer Arbeitszeitinitiative und das Forum für Arbeit Bremen laden herzlich ein zu Vortrags- und Diskussionsveranstaltung:

Montag, 25.9.2023, 18:00 - 20:30 Uhr.

DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22-28, Bremen

Vortragen wird der Arbeitszeitexperte Philipp Frey vom Karlsruher
Institut fü r Technikfolgenabschätzung un d Systemanalyse ITAS.
Praktisch unterfüttert wird sein Vortrag durch zwei Bremer Betriebe,
die die Vier Tage Woche bereits eingeführt haben.
Weitere Informationen bei Margareta Steinrücke/Koordination Bremer Arbeitszeitinitiative,
msteinruecke@web.de , 0151 22877390


Aus der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Sozialistische Politk und Wirtschaft" (SPW)

August 2023. Gute Arbeit in Zeiten der Transformation

Die Jungsozialist*innen in der SPD brachten auf ihrem im Juli 2023 in Bremen veranstalteten „Kongress der Arbeit“ ihr Grundverständnis zum Ausdruck, demnach Erwerbsarbeit einen wesentlichen Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe und Selbstermächtigung darstellt. Arbeitszeitverkürzung, ein entschiedenes Vorgehen gegen die Ausbeutung von Frauen und migrantisierten Menschen, das Gelingen der Transformation der Wirtschaft und ihre Bedeutung für die Arbeitswelt sind wichtige Herausforderungen, denen sich dieser Kongress gewidmet hat. Mit dem vorliegenden Schwerpunkt möchten wir dazu beitragen, die Debatten rund um die Transformation stärker zu verknüpfen und damit fruchtbar für linke Politik zu machen.. Mehr hier klicken


Kürzer arbeiten - besser leben. Arbeiteszeitverkürzung ist im kommen! Unser aktueller Flyer zum Download


Die Klimakatastrophe, die sozial-ökologische Transformation und die Verkehrswende machen es so drängend zu fragen: Wie wollen wir wirtschaften, arbeiten und leben? 17.7.2023

Arbeitszeit-Debatte

Es geht um unsere Lebenszeit!

Von Johanna Wenckebach ... mehr hier klicken

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Die Vier-Tage-Woche steht auf der Tagesordnung!

17.7.2023

Hier ein Beispiel für die Debatte und Umsetzung von Arbeitszeitverkürzung beim DRK in Sangerhausen.
Die Arbeitszeit wird per Tarifvertrag (Verdi) von 40 Stunden auf 36  Stunden reduziert. Diese 36 Stunden sind dann in vier Tagen zu leisten.
Positiv hebt Verdi hervor, dass die Stundenvergütung für Teilzeitkräfte steigt (11 %). Kritisch ist jedoch, dass die tägliche Arbeitszeit neun Stunden betragen wird und somit der 8-Stunden-Tag überschritten wird. Es wird eine wissenschaftliche Begleitung geben und wahrscheinlich ein differenziertes Ergebnis zwischen Zufriedenheit über einen zusätzlichen freien Tag und gleichzeitig Unzufriedenheit und womöglich mehr Unfälle durch eine zu hohe Belastung an den verbleibenden vier Arbeitstagen. Aber lest selbst: https://www.mdr.de/<wbr />nachrichten/sachsen-anhalt/<wbr />halle/mansfeld/vier-tage-<wbr />woche-drk-sangerhausen-100.<wbr />html


Was bringt die Vier-Tage-Woche? Kurze Vollzeit für Alle! Weniger Arbeit für den gleichen Lohn – das fordert die IG Metall. Die Debatte wird schon länger geführt, die Forderungen werden gerade lauter.

8. Mai 2023. 
Viele Beispiele aus Deutschland, Österreich, Schweden und breit angelegte Studien aus Großbritannien belegen, dass nicht nur die Motivation der Beschäftigten gesteigert werden kann, sondern auch deren Produktivität. Ein breites Bündnis für Just Transition in Frankreich fordert radikale Arbeitszeitverkürzung und eine Million neue Arbeitsplätze. Die deutsche Wirtschaft könnte sich das längst leisten, sagt der Arbeitsforscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Aktive der Attac AG ArbeitFairTeilen, Philipp Frey. Mehr lesen....



Einladung: Podiumsdiskussion "4-Tage-Woche für alle?!" Arbeitszeitverkürzung als Teil des sozial-ökologischen Umbaus Donnerstag, 26. Januar 2023, 17.00 - 18.30 auf Zoom.

Kollektive Arbeitszeitverkürzung auf 28h und eine 4-Tage-Woche sollte ein zentrales Element des sozial-ökologischen Umbaus sein. Durchgeführt bei vollem Lohnausgleich und mit Personalausgleich, ist sie ein essentieller Beitrag zur Umverteilung von Zeit, Arbeit und Einkommen.

Das Konzeptwerk Neue Ökonomie hat in Zusammenarbeit mit Gewerkschafter*innen, Wissenschaftler*innen und Feminist*innen ein Dossier zu Arbeitszeitverkürzung erstellt.

Dieses wird am 19.1. hier veröffentlicht: https://konzeptwerk-neue-oekonomie.org/bausteine-fuer-klimagerechtigkeit/

Am 26.1 stellen wir es vor und diskutieren, wie wir Arbeits- und ökologische Kämpfe beim Thema Arbeitszeitverkürzung bündeln können.

 

Referent*innen:

Marie-Luisa Wahn, BUND

Sophie Jänicke, IG Metall

Stefanie Gerold, Brandenburgische Technische Universität

Moderation: Nina Treu, Konzeptwerk Neue Ökonomie

Ort: Zoom - gerne anmelden mit kurzer Mail an Caro Achilles c.achilles@knoe.org

Zeit: Do, 26.01.23 / 17.00 – 18.30

Weitere Infos zur Veranstaltung findet ihr hier in unserem Veranstaltungskalender.


Eine 4-Tage-Woche für Europa? Wie schaffen wir eine echte Arbeitszeitverkürzung? Bericht von der Konferenz des European Network for the Fair Sharing of Work 20./21.10.2022 in Brüssel.

Die alle zwei Jahre stattfindende Konferenz des Europäischen Netzwerks für Arbeitszeitverkürzung befasste sich diesmal wegen der Konjunktur von 4-Tagewochen-Experimenten mit dieser Frage, allerdings mit allen Ambivalenzen, die diese Form der Arbeitszeitverkürzung beinhaltet. Weiterer Besprechungspunkt waren, wie wir in Europa zu echter Arbeitszeitverkürzung, mit vollem Lohn- und teilweisem Personalausgleich, kommen.
Zu den Gründungsmitgliedern und Organisator*innen des Netzwerkes gehören die attac-AG ArbeitFairTeilen aus Deutschland und das Réseau Roosevelt aus Frankreich. Dank der Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brüssel, des Europäischen Gewerkschaftsinstituts, von Attac sowie der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt und der tatkräftigen Organisation durch die Koordinatorin India Burgess vom Autonomy Institute London konnte eine sehr erfolgreiche Konferenz durchgeführt werden.

Kampagnen und Bedingungen zur 4-Tage-Woche
Mit etwa 40 Teilnehmenden vor Ort und 400 online-Angemeldeten war die Resonanz groß. Das Thema 4-Tagewoche liegt in der Luft.

Zum einen wurde eine beeindruckende Fülle von Kampagnen und guten Beispielen in Betrieben zur 4-Tagewoche präsentiert. Allen voran die 4 Day Week Campaign aus Großbritannien mit ihrem Großversuch von 70 Unternehmen mit 3000 Beschäftigten, dessen erste Auswertung durch das Autonomy Institute einen großen Zuspruch bei Beschäftigten wie Unternehmen zeigt. Über 80 % der Teilnehmenden würden die nach dem 100/80/100-Prinzip (100% Lohn/80% Arbeitszeit/100% Leistung) organisierte 4Tagewoche gerne weiterführen. Ähnliche Versuche werden z.Z. auch, untersützt durch Zuschüsse der spanischen Regierung, in der Region Valencia gemacht und in Portugal ist ein ähnlicher Versuch in Planung.

Kontrovers diskutiert wurden die Fragen der Intensivierung und des Personalausgleichs und der Gefahr der reinen Komprimierung der gleichbleibenden Arbeitszeit auf weniger Tage (wie im Modell der konservativen belgischen Regierung) mit der Folge ständig überlanger und gesundheitsschädlicher Arbeitszeiten. Johanna Wenckebach, Direktorin des Hugo Sintzheimer-Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung entfaltete präzise die Bedingungen, unter denen eine 4-Tagewoche im Interesse der Beschäftigten wäre: keine regelmäßig über acht Stunden hinausgehenden täglichen Arbeitszeiten, d.h. Arbeitszeitverkürzung, und zwar mit  vollem Lohnausgleich; keine Arbeitsverdichtung, d.h. in der Mehrzahl der Fälle Personalausgleich; verbindliche kollektive Regelungen statt nur individuelle Optionen.

Während der Lohnausgleich auch in den meisten schon praktizierten betrieblichen Beispielen unstrittig zu sein scheint, ist für die Unternehmen i.d.R. der Personalausgleich keine Option, da gerade die enormen Produktivitätszuwächse durch Arbeitszeitverkürzung (zwischen 20 und 40%) das Attraktive (neben der erleichterten Personalgewinnung) an einer 4-Tagewoche mit Arbeitszeitverkürzung darstellen.

Geschlechtergerechtigkeit durch die 4-Tage-Woche?
Als problematisch unter Gleichstellungs- und Care-Gesichtspunkten wurde die 4-Tagewoche thematisiert, da Sorgearbeit i.d.R. an allen Wochentagen anfällt. Da Sorgearbeit nach wie vor überwiegend von Frauen geleistet wird, könnte eine Komprimierung der Erwerbsarbeit auf 4 Tage eher zu einer Re-traditionalisierung ihrer Verteilung statt einer gerechteren Neuverteilung zwischen den Geschlechtern beitragen.

Kontrovers wurde auch diskutiert, ob Ansätze zu Arbeitszeitverkürzung wie die 4-Tagewoche Resultat gewerkschaftlicher Kämpfe oder von unternehmerischem Goodwill sein können bzw. sollten. Die Einen sehen Ansätze eines Wertewandels hin zu nachhaltigeren Formen des Arbeitens auch im Unternehmenslager und setzten im Angesicht der andauernden Schwäche der Gewerkschaften eher darauf als Motor für die 4-Tagewoche. Die Anderen verweisen darauf, dass in aller Geschichte der   Arbeiterbewegung wirkliche Fortschritte bei der Arbeitszeit wie der 8-Stundentag, die 5-Tagewoche, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder die 35-Stundenwoche nicht ohne Kampf, im Zweifelsfalle Streik, zu haben gewesen seien. Zudem könnten nur verbindliche kollektivvertragliche oder gesetzliche Regelungen sicherstellen, dass Arbeitszeitverkürzung wirklich im Lohn-, Gesundheits- und Arbeitsplatzinteresse aller   betroffenen Beschäftigten umgesetzt werde.

CGIL, CGT, Unia und IG Metall sind dabei
Überaus erfreulich waren abschließend die berichteten Aktivitäten verschiedener, z.T. neu zum Netzwerk hinzugestoßener Gewerkschaften. So plant der große italienische Gewerkschaftsbund CGIL auf Basis eines   gerade erschienenen Büchleins "Lavorare meno - vivere meglio" (Kürzer arbeiten - besser leben) seines früheren Zuständigen für Internationales und Grundsatzfragen Fausto Durante eine organisationsinterne Mobilisierungskampagne in allen Regionen der Gewerkschaft in Italien. Die französische Gewerkschaft CGT hat bereits 2021 eine Kampagne zur 32-Stundenwoche gestartet, in Frankreich als Weiterentwicklung der dort per Gesetz geltenden 35-Stundenwoche gedacht, u.a. mit einer Broschüre "Traivailler moins, travailler mieux, travailler toutes et tous - c'est possible et urgent" (Weniger arbeiten, besser arbeiten, Arbeit für alle - möglich und dringend notwendig).

Während die IG Metall nach ihrem Arbeitszeitverkürzungsabschluss 2018 (28-Stundenoption und acht zusätzliche freie Tage) und der Möglichkeit einer beschäftigungssichernden 4-Tagewoche für Krisenbetriebe in der diesjährigen Tarifrunde angesichts der enormen Inflation nur Lohnforderungen gestellt hat und die Schweizer Gewerkschaften nach dem Scheitern einer Volksabstimmung zur 36-Stundenwoche 2003   Arbeitszeitfragen eher defensiv behandelt haben, wollen aber sowohl IG Metall als auch die schweizer Gewerkschaft Unia die Frage der Arbeitszeitverkürzung als gesellschaftlichen, auch bei den eigenen   Mitgliedern spürbaren, Trend auf ihren Gewerkschaftskongressen 2023 offensiv diskutieren. Ebenso verdi, die in einzelnen Bereichen wie den Sozial- und Erziehungsberufen, in den Kliniken, bei der Post u.a.   zusätzliche freie Entlastungstage bzw. Zeit statt Geld-Optionen hat durchsetzen können.

Beeindruckend war der Bericht der Vertreterin der isländischen Gewerkschaft der Kommunalbeschäftigten BSRB über die Durchsetzung der 36-Stundenwoche als Möglichkeit für inzwischen etwa 80% aller   Beschäftigten Islands, nach dem erfolgreichen Modellprojekt damit in der Stadtverwaltung von Rejkjavik und intensiven Debatten über die Notwendigkeit kürzerer Arbeitszeiten für die Work-Life-Balance und die   geschlechtergerechte Verteilung der Sorgearbeit. Ähnliche Diskussionen werden inzwischen auch in der schwedischen Gewerkschaft der Kommunalbeschäftigten geführt.

Die Zukunft des Netzwerkes
Abgerundet wurde die Konferenz durch Beratungen über die Zukunft des European Network for the fair Sharing of Working Time. Nach der Gewinnung einer hauptamtlichen Koordinatorin, India Burgess vom   Autonomy Institute in London, steht gerade die Konstruktion einer Website an. Unter dem verschlankten Namen "European worktime network" sollen damit der Austausch und die Beratung über Ansätze von   Arbeitszeitverkürzung in Europa intensiviert und systematisiert werden, u.a. durch die Fortführung des europäischen Newsletters zu Arbeitszeitverkürzung und der alle 2 Jahre stattfindenden Konferenzen, aber auch durch neue Formate wie eine 8-teilige Mittags-Webinarreihe zu verschiedenen Aspekten von Arbeitszeitverkürzung in Europa. Für die Finanzierung all dieser Aktivitäten und für das ehrenamtlich tätige   Koordinationskomitee braucht das Netzwerk dringend Unterstützung. Einige der an der Konferenz Teilnehmenden wollen in ihren Organisationen entsprechende Anfragen stellen.


Gastronomicus – Alltagserlebnisse eines Gastronomen: Vier mal 12 Stunden sind ja auch eine 4- Tage-Woche – von Oliver Riek, Mitglied der NGG und der Tarifkommission

November 2022. Ich habe einen kurzen Artikel über die Nachteile und die Auswirkungen der Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes geschrieben. Ich denke, der lässt sich auch auf andere Branchen übertragen aber für mich ist der Fall ziemlich klar, dass die Flexibilisierung das Problem des Personal- und Fachkräftemangels nochmal verschärft! Mehr..

 


"A four day week for Europe? How to get real working time reduction" Videomitschnitte verfügbar

Am 20./21.10.2022 fand in Brüssel die von der attac-AG ArbeitFairTeilen, Réseau Roosevelt, Rosa Luxemburg Stiftung/Brüssel und ETUI ausgerichtete Konferenz "A four day week for Europe? How to get real working time reduction" statt. Die drei Podiumsdiskussionen können hier noch als Video abgerufen werden. Die Mitschnitte sind hier abrufbar: https://www.etui.org/events/four-day-week-europe


30-Stunden-Woche in der Pflege – ein richtiger Vorstoß. Die Politik muss für Verbesserungen den finanziellen Rahmen schaffen. Aktuelles vom Gesamtausschuss Diakonie 09/2022

30-Stunden-Woche in der Pflege – ein richtiger Vorstoß.
Die Politik muss für Verbesserungen den finanziellen Rahmen schaffen.

Die Thüringer SPD-Gesundheitspolitikerin Cornelia Klisch fordert eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit in der Alten- und Krankenpflege auf 30 Stunden. Bei vollem Lohnausgleich soll die Regelarbeitszeit in der Alten- und Krankenpflege schrittweise reduziert werden, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Diese Forderung hat die Branchenzeitschrift „Wohlfahrt intern“ zum Anlass genommen, uns als GA Diakonie um einen Kommentar zu bitten. In der Ausgabe 09/2022 ist dieser gemeinsam mit drei weiteren Beiträgen im Rahmen des Debattenschwerpunkts „Zeitgeschenke für die Pflege“ unter dem Titel „verkürzte Vollzeit muss sich lohnen“ als Namensbeitrag von Andreas Schlutter, Vorsitzender des Gesamtausschusses der Mitarbeitervertretungen in der Diakonie Bayern erschienen. Hier der Kommentar im Wortlaut: hier klicken...



Liebe Mitstreier*innen,
aus dem digitalen Treffen unserer Attac AG ArbeitFairTeilen am 19.7.2021 gibt es gutes zu berichten!

Wir haben uns über die Aktualität und Dringlichkeit unseres Projektes verständigt.
Die Vielfachkrise von Klimaveränderung, Corona, Digitalisierung und Ressourcenknappheit erfordert gesellschaftliche Antworten. Die kollektive Verkürzung der Zeit für Erwerbsarbeit ist ein wichtiger Teil der Lösung des Problembündels. Dafür haben wir gute Vorschläge entwicklet, wie sie auch in dem (immer noch verfügbaren) Flyer der Arbeitszeitinitative enthalten sind: Warum Arbeitszeitverkürzung dringend geboten ist und die Bedingungen für eine erfolgreiche Arbeitsumverteilung.
http://www.arbeitszeitverkuerzung-jetzt.de/fileadmin/user_upload/Material/Zeitung_Arbeitszeit2_Ansicht3.pdf
Dafür setzen sich immer mehr Menschen ein, Initiativen, Organisationen und selbst Parteien, Staaten und Regierungen ein.
Aber ausgerechnet in unserem ökonomisch so starken Land kommten - aufgrund des Widerstandes der Arbeitgeber und der Tatenlosigkeit der Regierung, von Kurzarbeit mal abgesehen - die Gewerkschaften und anderen Bewegungen mit diesem Thema kaum voran. Wir wollen dem Thema neuen Schub verleiehen.

Wir werden eine Reihe von (digitalen) Veranstaltungen dazu vorbereiten, organisieren und anbieten.
Wer Vorschläge zu Themen bzw. Vortragenden machen möchte, sendet diese bitte direkt an Sophia: so4wagner@posteo.de

Wir wollen unseren Flyer "10 Gründe für die 30-Stundenwoche" überarbeiten und aktualisieren.
Außerdem bitten wir darum, unser "Erklärvideo" zur Arbeitszeitverkürzung mehr zu verbreiten: https://www.youtube.com/watch?v=5wJJBPx5WCM

Das nächstes Treffen ist angepeilt für montag, 4.10.21, um 18.00 - bitte den Termin vormerken.

Schließlich im Anhang eine Auswertung des IAB zur verändertem Arbeitszeitverhalten in der Pandemie - auch ein Beleg dafür, wie flexibel Beschäftigte und Arbeitszeiten heute an veränderte Bedingungen angepasst werden können - selbstverständlich also auch eine allgemein reduzierte Arbeitszeit und ein höherer Beschäftigungsgrad umsetzbar sind.


Wir freuen uns sehr, dass es mit unserer AG wieder weiter und voran geht!
Solidarische Grüße.
Stephan Krull


Arbeitszeitverkürzung: Das Einfache, das schwer zu machen ist! Autor: Stephan Krull, 23. Januar 2021

Die Vier-Tage-Woche: Weniger Erwerbsarbeiten für alle!

Möglichkeiten und Notwendigkeit der Verkürzung der Arbeitszeit. Welche Kosten und wer bezahlt? Personalausgleich ist nicht überall erforderlich. Eine andere Arbeitswelt ist möglich!

Das Institut Solidarische Moderne wirbt für eine progressives Bündnis, für einen neuen Gesellschaftsvertrag. Ausgehend vom globalen Ausnahmezustand beschreibt das Institut dieses progressive Bündnis mit Brechts Gedicht vom „Lob des Kommunismus“: das Einfach, das schwer zu machen ist:

Er ist vernünftig, jeder versteht ihn. Er ist leicht.

Du bist doch kein Ausbeuter, du kannst ihn begreifen. Er ist gut für dich, erkundige dich nach ihm.

Die Dummköpfe nennen ihn dumm, und die Schmutzigen nennen ihn schmutzig. Er ist gegen den Schmutz und gegen die Dummheit.

Die Ausbeuter nennen ihn ein Verbrechen. Aber wir wissen: Er ist das Ende der Verbrechen. Er ist keine Tollheit. Er ist nicht das Chaos, sondern die Ordnung.

Er ist das Einfache, das schwer zu machen ist. 

Zum gesamten Text hier klicken


Mit der Zerstörung von Ökosystemen zerstören wir auch unsere Lebensgrundlage: Die Corona-Pandemie – Ursachen und gesellschaftliche Gegenstrategien 8. Januar 2021

„…sollte ein zoonotischer Spillover* solch welterschütternden Ausmaßes uns vor Augen führen, dass die Verteidigung der wilden Natur gegen parasitäres Kapital mittlerweile einen Akt menschlicher Selbstverteidigung darstellt.“ (Andreas Malm, „Klima/x“)

Wir erleben in diesen Monaten eine für die große Mehrheit der Menschen völlig unerwartete Bedrohung der menschlichen Gesundheit, und eine daraus hervorgegangene globale Lähmung menschlicher Aktivitäten.
Auch Attac beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit diesem Thema, etwa in der aktualisierten Erklärung des KoKreis vom 12.11.2020.

Was auffällt beim Rezipieren dieser Debatten eben auch bei Attac: es wird breit über die notwendigen Maßnahmen zur Linderung der Corona-Folgen diskutiert, über den defizitären Zustand des Gesundheitswesens auch in Deutschland, über Sinnhaftigkeit, Transparenz und Legitimität des Regierungshandelns in der Krise, über die Ungerechtigkeit bei der finanziellen Unterstützung derjenigen, die durch „Lockdown“ in ökonomische Bedrängnis geraten. Aber sehr wenig wird über die eigentliche Ursache dieser neuen Pandemie diskutiert, .... Zum ganzen Bericht hier klicken...

Foto: "Deforestation of Rainforest", Daniele Gidsicki, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons

Protokoll Virtuelles Treffen der Attac AG ArbeitFairTeilen

Digitales Treffen am 11. Dezember 2020

Anwesend: Margareta, Jutta, Rena, Ulla, Stephan, Herbert; Ingrid, Andreas, Ralf, Philipp und Richard hatten sich kurzfristig entschuldigt.

TOP 1: Aktuelle Bestandsaufnahme Arbeitszeitdebatte
TOP 2: Unser europäisches Netzwerk
TOP 3: Arbeitszeitverkürzung in der sozial-ökologischen Transformation
TOP 4: Was tun - wie nutzen wir das Fenster der Möglichkeiten?

Link zum kompletten Protokoll


Klimakrise und Arbeitszeitverkürzung „Working time reduction and climate crisis“

 

12.11.2020 Ein Bericht von meiner Mitstreiterin und Freundin Margareta Steinrücke über die Konferenz zur Arbeitszeitverkürzung und Klimakrise im globalen Maßstab. Die Attac AG ArbeitFairTeilen hat diesen Austausch angeregt und mit Partnern in verschiednenen Ländern organisiert: Mehr....


Vorschlag von IG-Metall: Vier-Tage-Woche zur Rettung von Jobs

Für den Beitrag auf das Vorschaubild klicken.

31. August 2020

Attac AG ArbeitFairTeilen: Die 4-Tage-Woche jetzt durchsetzen, Kurze Vollzeit für alle!

Der Vorsitzende der IG Metall hat die 4-Tagewoche als Option mit einem gewissen Lohnausgleich in die Diskussion gebracht.

Wir begrüßen diesen Vorschlag und [Mehr lesen ....]


DISKUSSION/VORTRAG «Mobilitätswende und Arbeitszeitverkürzung» Momente einer klassenkämpferischen Klimapolitik

VERANSTALTUNGSORT

Livestream
Online Video-Diskussion

ZEIT

01.05.2020, 19:00 - 21:00 Uhr

Vortrag & Diskussion mit Stephan Krull (Koordinator des Gesprächskreises «Zukunft Auto Umwelt Mobilität» der Rosa-Luxemburg-Stiftung) und Margareta Steinrücke (Koordinatorin der Attac AG ArbeitFairTeilen)

Auch wenn die gegenwärtige Corona-Pandemie gerade zu recht den größten Teil der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit beansprucht, sollte doch die Klimakrise, die eine existentielle Bedrohung für Generationen darstellt, auch vor diesem Hintergrund nicht aus dem Gedächtnis verloren werden. Da es zudem in diesem Jahr nicht möglich sein wird – am Ersten Mai den Schulterschluss zwischen Gewerkschafts- und Klimabewegung zu üben, wie er sich etwa in Form der gewerkschaftlichen Unterstützung für die Fridays for Future-Proteste an vielen Orten äußerte – wollen wir die Gelegenheit nutzen, um am Beispiel der Mobilitätswende über Möglichkeiten des Zusammengehens von Klima- und Gewerkschaftsbewegung zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Diskussion soll dabei die für die Arbeiter*innen-Bewegung klassische Forderung nach Arbeitszeitverkürzung stehen:

Was können wir aus vergangenen Kämpfen um Arbeitszeitverkürzungen für die Zukunft lernen? In welchem Verhältnis stehen ökologische Nachhaltigkeit und Arbeitszeitverkürzungen? Inwiefern stellen Arbeitszeitverkürzungen insbesondere im Kontext der Mobilitätswende eine Schlüsselforderung dar? Welche Möglichkeiten für kollektive Arbeitszeitverkürzungen gibt es? Und können wir aus dem gegenwärtigen Umgang mit der Corona-Krise etwas für die Bewältigung der Klimakrise lernen?

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Offener Brief an die Umweltministerin Schulze

28. April 2020
Sehr geehrte Frau Ministerin Schulze!

Den Nachrichten entnehmen wir, dass Sie beim Petersburger Klima-Dialog
- Arbeitsplätze
- Innovation
- Klimaschutz
als Kriterien für die nach den Corona-Einschränkungen anstehenden Konjunkturprogramme
betrachten.
Wir gehen davon aus, dass Arbeitsplätze und Innovation dabei IN DEN DIENST DES KLIMASCHUTZES gestellt werden sollen.
Angesichts der allseits lautstark fordernd auftretenden Interessensverbände wünschen wir Ihnen dabei viel Erfolg!!

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6.4.2020 neue PETITION - Nein zum 12-Stunden-Tag und zur 60-Stunden-Woche


Arbeitszeitverkürzung in Zeiten von Corona

30. März 2020

Wir erleben gerade - völlig ungeplant - ein gesellschaftliches Großexperiment mit Arbeitszeitverkürzung.

Trotz des Schreckens und der großen Sorge um sich selbst und unsere Mitmenschen wegen Corona bietet diese Situation Erfahrungschancen, die wir für unser Streiten für kürzere, gerechter verteilte und menschen- und naturfreundliche Arbeitszeiten nutzen können und sollten. Hier ein paar erste Überlegungen dazu. Mehr lesen....


Kürzer arbeiten und besser leben!

Die nachfolgenden Thesen "Kürzer arbeiten und besser leben!" hat der Bezirksvorstand der ver.di Südhessen am 15. Januar 2020 als Diskussionsgrundlage für die laufende Debatte in ver.di und darüber hinaus einstimmig beschlossen. Mehr lesen....


Zeit für 35 Stunden Arbeitszeit

7. Januar 2020. In Österreich steht die 35-Stunden-Woche als gewerkschaftliche Forderung - in Deutschland muss sie ebenfalls durchgesetzt werden, wenn die 30-Stunden-Woche oder die 4-Tage-Woche je Realität werden sollen. Die österreichischen Gewerkschaften haben schön vorgerechnet, was die Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich für die Beschäftigten bringt - auch und gerade für diejenigen, die bereits in Teilzeit kürzer arbeiten. Mehr....                       


Klimaschutz durch Arbeitszeitverkürzungen

Mai 2019

Die Klimakrise ist eine der zentralen Herausforderungen der Menschheit. Der wissenschaftliche Konsens ist deutlich: Es wird nur durch rasche Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft möglich sein, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 °C zu begrenzen – und damit einem Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung durch noch mehr Erwärmung zu entgehen. Um die drohende Katastrophe abzuwenden und eine menschenwürdige Zukunft zu sichern, streiken Menschen auf der ganzen Welt. Dank ihnen beginnt die Suche nach den transformativen Ideen, die der Größe der Herausforderung angemessen sind.

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100 Jahre 8-Stunden-Tag

DOKUMENTATION: 100 Jahre Acht-Stunden-Tag - Zeit für den nächsten Schritt

FESTVERANSTALTUNG "100 Jahre 8 Stunden Tag" DER ATTAC AG ARBEITFAIRTEILEN AM 27. OKTOBER 2018 IN ERFURT!

Zeit ist das mit Abstand am häufigsten gebrauchte Substantiv der deutschen Sprache, Ausdruck der Dynamik, mit der Zeitthemen für uns existenziell wichtig geworden sind. Für uns als lohnabhängig arbeitende Menschen geht es um Lebenszeit, für die Eigentümer der Fabriken, die von der Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft leben, um Arbeitszeit: je länger die Arbeitszeit, desto höher der Profit.

Vor 100 Jahren wurde im Ergebnis der unvollendeten Novemberrevolution der 8-Stunden-Tag zum allgemeinen gesetzlichen Standard erhoben. Neben anderen Zugeständnissen an die Arbeiterbewegung wie der Anerkennung von gewählten Betriebsräten, machten Arbeitgeber und konservative Politiker von Kirche und Kapital dieses eine „Zugeständnis“, um – aus ihrer Sicht – Schlimmeres, nämlich sozialistische Bestrebungen, zu unterbinden. Schon wenige Jahre später fühlten die reaktionären Kräfte sich so stark, den 8-Stunden-Tag wieder anzugreifen und eine Verlängerung der üblichen Arbeitszeiten durchzusetzen. Vollends gelang das jedoch erst nach der Machtübergabe an die Faschisten. Nach 1945 folgten in den 1960er Jahren die 40-Stunden-Woche beziehungsweise die 5-Tage-Woche und in den 1990er Jahren für einige Wirtschaftsbereiche die 35-Stunden-Woche. Anders als der 8-Stunden-Tag wurden die weiteren Verkürzungen der regelmäßigen Arbeitszeit aber nicht als Gesetze verabschiedet, sondern „nur“ tariflich erkämpft. Nun leben wir in einer Zeit, in der wieder heftig um die Dauer der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit wie um die Lebensarbeitszeit gekämpft wird, gekämpft werden muss! Wer diesem Kampf ausweichen will, hat ihn schon verloren.

Die Arbeitgeber und ihre politischen Vollstrecker haben zum Generalangriff geblasen: Der 8-Stunden-Tag muss weg! Die 40-Stunden-Woche muss weg! Und die Lebensarbeitszeit muss verlängert werden – so die Lautsprecher der Unternehmer in Wissenschaft und Politik einhellig. Als Arbeitsministerin hat Andrea Nahles in der Großen Koalition den Plan von „Experimentier-Räumen“ mit der Möglichkeit der Verlängerung der täglichen Arbeitszeit und der Verkürzung von Pausen und der Zeit zwischen zwei Arbeitstagen auf den Weg gebracht. Die dünne Argumentation, „die Digitalisierung erfordere dies“, hat als Begründung ausgereicht. Die schwarz-braune Koalition in Österreich hat beschlossen, die gesetzliche Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich anzuheben. „Flexibilisierung und Entkriminalisierung der täglichen Arbeitszeithöchstgrenze bei freiwilliger Gleitzeit auf 12 Stunden“, lautet die Begründung. Geht es nach der dortigen Regierung, sollen Vereinbarungen zum 12-Stunden-Tag nur auf betrieblicher Ebene oder mit jedem Arbeitnehmer „freiwillig“ einzeln ausgehandelt werden. Ein ähnliches Projekt treibt die neoliberale Macron-Regierung in Frankreich gegen den Widerstand der Gewerkschaften voran. Nach Plänen der EU-Kommission sollen im Rahmen eines „Mobiltätspaketes“ die Lenkzeiten im Bus- und LKW-Verkehr auf bis zu 16 Stunden pro Tag ausgedehnt werden. Der gewerkschaftliche Linksblock im Österreichischen Gewerkschaftsbund schreibt dazu: „Wir bleiben dabei, der 12-Stunden-Arbeitstag und die 60 Stunden-Arbeitswoche sind inakzeptabel. Treffen wir uns doch in der Mitte: 6-Stunden-Tag und 30-Stunden-Woche!“

Mit der Initiative der Linkspartei für ein neues Normalarbeitsverhältnis, der Debatte um „kurze Vollzeit“ bei ver.di und attac („Das reicht! 30-Stunden-Woche für alle“) und dem Tarifabschluss in der Metallindustrie zur befristeten Arbeitszeitreduzierung gibt es in Deutschland einen wichtigen Widerpart zur Tendenz in Europa. Jutta Allmendinger, die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, sagt dazu: „Die Möglichkeit, die Arbeitszeit vorübergehend abzusenken, müsste allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zur Verfügung stehen. Wir müssen auch darüber diskutieren, wie sich alle eine solche Absenkung der Arbeitszeit leisten können.“ Eine gesellschaftliche Initiative zur Arbeitszeitverkürzung ist dringend erforderlich, um österreichische Verhältnisse zu verhindern. Es ist nicht möglich, diesem Kampf auszuweichen, denn die Arbeitgeber führen ihn schon.

In dieser Gemengelage findet am 27. Oktober in Erfurt eine Feier zum 100. Geburtstag des 8-Stunden-Tages statt – ausgerichtet von der attac AG ArbeitFairTeilen. Dabei wird es nicht nur um die Abwehr von Angriffen auf den 8-Stunden-Tag gehen, sondern um den längst fälligen nächsten Schritt der Arbeitszeitverkürzung: Der 6-Stunden-Tag beziehungsweise die 4-Tage-Woche für alle steht auf der Tagesordnung. Angesichts der Produktivitätsentwicklung einerseits, des geringeren Wachstums andererseits ist eine solche Verkürzung der regelmäßigen Arbeitszeit möglich und erforderlich – mit vollem Lohnausgleich selbstverständlich, leben wir doch in einem der reichsten Länder der Welt.

Bei einigen sozialdemokratisch und gewerkschaftlich orientierten Abgeordneten der SPD (Wiebke Esdar, Timon Gremmels, Elisabeth Kaiser, Elvan Korkmaz, Helge Lindh, Siemtje Möller, Falko Mohrs, Josephine Ortleb, Johannes Schraps, Michael Schrodi, Manja Schüle, Marja-Liisa Völlers) ist es inzwischen auch angekommen: „Die allgemeine Arbeitszeit muss bei vollem Lohnausgleich auf 35 Wochenstunden reduziert werden; der Mindestlohn ist auf 12 Euro zu erhöhen.“ Nun wird das in diesem Bundestag nicht positiv entschieden werden (auch wegen der Mehrheitsverhältnisse), aber es ist ein guter Anlass und wichtiger Beitrag für die notwendige gesellschaftliche Debatte und Aktion.

Wer an der Festveranstaltung zum 100. Jahrestag des 8-Stunden-Tages in Erfurt teilnehmen möchte, wendet sich an den Autor dieses Textes:Stephan@krullonline.de


Arbeitszeit verkürzen statt verlängern

Die Arbeitgeber wollen eine Verlängerung der täglichen Arbeitszeit über 8 Stunden hinaus ermöglichen. Dazu soll das Arbeitszeitgesetzes revidiert werden, statt des 8-Stunden-Tages soll eine wöchentliche Höchstarbeitszeit festgelegt werden.

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