Sonderseite zum Putsch in Honduras
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Honduras haben wir diese Sonderseite aufgebaut um für Interessierte entsprechende Informationen anzubieten.
Amerika 21 hat neulich eine Petition initiiert, die sich gegen die Politik der FDP - nahen Naumann - Stiftung in Honduras richtet. Attac gehört zu den ErstunterzeichnerInnen. Die Petition steht hier online zur Verfügung.
Aktuelle Links
Regelmäßig aktuelle Infos gibt es auf den Seiten von Amerika 21, der Informationsstelle Lateinamerika sowie dem Nachrichtenpool Lateinamerika.
Folgend listen wir noch einige spanischsprachige Links zum Thema auf.
guaymuras.net (Hompage der Regierung im Exil mit weiterführenden Links sozialer Bewegungen)
Internationale BeobachterInnendelegation
Seit einigen Tagen ist eine internationale BeobachterInnendelegation in Honduras, die auch von Attac unterstützt wird. Am 28.7. veröffentlichte die Delegation ihre erste Pressemitteilung. Die Pressemitteilung steht auf spanisch und mittlerweile auch auf deutsch zum Download bereit.
Weitere aktuelle Berichte aus Honduras:
Baldiges Ende der Putschisten oder drohender Bürgerkrieg (vom 24.7.)
Pressemitteilung der Delegation (englisch, 30.7.)
Hier gibt keiner auf (vom 31.7.)
Infos der Delegation von Enlazando Alternativas und Tagebuch von Harald Neuber
Bericht der internationalen BeobachterInnendelegation (vom 30.7.)
Fortsetzung des Honduras - Tagebuchs von Harald Neuber (ab Teil VIII)
Kommentar der AG Lateinamerika zum Putsch
Der Präsident von Honduras, Manuel Zelaya, wurde am Sonntag dem 28.06.2009 mit Gewalt von Militärs aus seinem Haus zu einer Militärbasis und von dort nach Costa Rica entführt. Der Strom und das Telefonnetz des Landes fiel aus, teilweise war auch das staatliche Fernsehen abgeschaltet. Stunden später versammelte sich das Parlament und setzte Zelaya ab. Es sollen acht MinisterInnen festgenommen worden sein, über deren Verbleib nichts bekannt ist. Dieser Putsch ist der Höhepunkt des politischen Konflikts zwischen dem zunehmenden Linkskurs Zelayas und rechten Politkern, Teilen des Militärs, wohlhabenden Gruppen der Gesellschaft sowie der katholischen Kirche. Der Putsch erinnert an die blutige Geschichte zahlreicher Militärregime in Lateinamerika.
Am Sonntag sollte eine Volksbefragung durchgeführt werden, bei der es darum ging, ob parallel zu den Präsidentschaftswahlen im November eine Volksabstimmung über die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung stattfinden soll. Dieser Befragung hatte sich zuvor der oberste Gerichtshof und das Militär verweigert. Trotzdem sollte die Befragung durchgeführt werden. In allen Teilen des Landes versammelte sich die Bevölkerung, um gegen den Putsch zu protestieren. Die EU, die USA, die OAS (Organisation der Amerikanischen Staaten) und quasi alle lateinamerikanischen PräsidentInnen verurteilten den Putsch. Zelaya, der der konservativ-liberalen Partei angehört überraschte mit dem Beitritt Honduras in das ALBA (Bolivarianische Allianz der Amerikas), einem zunehmend linken Kurs sowie dem Ausbau guter Beziehungen zu Venezuela, Bolivien, Cuba und anderen progressiven regierten Staaten. Mit dem Referendum sollte wie bereits in Venezuela, Bolivien und Ecuador geschehen eine verfassungsgebende Versammlung einberufen werden, die mehr Demokratie und mehr soziale Gerechtigkeit ermöglichen sollte.
Die bundesweite Arbeitsgruppe Lateinamerika von Attac verurteilt den Putsch und fordert die Wiedereinsetzung des gewählten Präsidenten. Damit unterstützt die AG die zahlreichen sozialen Bewegungen, die für die Rückkehr auf die Straße gehen.