Filmvorführung in der "Zeller Kultur" in Radolfzell
29.10.2019 Mit dem Elektroauto in die Sackgasse
Warum die Elektromobilität den Klimawandel beschleunigt
Veranstaltung mit Winfried Wolf
Seit 50 Jahren behauptet die Autoindustrie, es gäbe eine innere Reform der Autogesellschaft: mit Katalysator, mit spritsparenden Autos („Swatch-Car“), mit „Biosprit“. Jetzt also das Elektroauto.
Dabei ist die CO-2-Bilanz eines E-Autos über seinen Lebenszyklus hinweg kaum besser als die eines Autos mit (sparsamem) Verbrenner-Motor. Und es gibt neue Probleme: E-Autos sind meist Stadtautos und dabei Zweitwagen. Pro Lithium-Batterie werden gewaltige Mengen Wasser verbraucht. Kobalt ist knapp und mit Kinderarbeit verbunden. Die Entsorgung der Batterien ist völlig ungeklärt. Eine flächendeckende Ladestruktur würde viele Milliarden Euro kosten. Der Flächenverbrauch eines E-Pkw ist ebenso stadtzerstörerisch wie der eines herkömmlichen Pkw. Vor allem wird beim E-Pkw die Problematik „peak oil“ ergänzt um die Problematiken mit anderen knappen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Kupfer.
Wolf sieht in den Elektro-Autos eine neue Sackgasse. Er analysiert die Euphorie für Elektromobilität auch als logische Folge der aktuellen Konkurrenz in der Weltautobranche: Die aufsteigenden chinesischen Autokonzerne wollen damit an die Weltspitze rollen (und für die Deckung des Strombedarfs mehr als 30 neue AKW bauen!). Die westlichen Autokonzerne sind vom chinesischen Markt abhängig.
Der Referent entwickelt die Konzeption einer alternativen Verkehrsorganisation. In dieser stehen der nichtmotorisierte Verkehr (zu Fuß Gehen, Fahrrad fahren), Tram, S-Bahn und die Bahn im Zentrum. Wolf widerlegt dabei die klassischen drei Totschlagargumente: Diese Alternative ist erstens finanzierbar (und kostet wesentlich weniger als eine gesteigerte Autogesellschaft). Sie schafft zweitens Millionen neue, gesellschaftlich sinnvolle Arbeitsplätze. Dafür lassen sich drittens Mehrheiten finden. Richtig ist – und das schrieb der Referent lange bevor der Juso-Vorsitzende Kühnert Vergleichbares in die Debatte einbrachte: Die Macht der Autokonzerne ist so groß und die zerstörerische Dynamik, der sie folgen, so mächtig, dass eine Vergesellschaftung der Autoindustrie auf der Tagesordnung steht.
Nicht vergessen: Es geht immerhin um die Zukunft des Planeten. ALL days for future“ oder auch: DGB – Die Ganze Bäckerei steht auf der Tagesordnung!
Winfried Wolf ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac, Chefredakteur von Lunapark21 – Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie. Wolf ist aktiv bei Bahn für Alle und in der Bewegung gegen Stuttgart 21. Er veröffentliche im März 2019 „Mit dem Elektroauto in die Sackgasse. Warum die Elektromobilität den Klimawandel beschleunigt“ (Wien 2019; Promedia; 220 Seiten). Im Oktober erscheint: Bernhard Knierim/Winfried Wolf, Abgefahren. Warum wir eine neue Bahnpolitik brauchen, (PapyRossa, 240 Seiten).
Veranstalter: seemoz e.V., SÖS Singen und attac Singen. Der Eintritt ist frei.
Di 29.10.2019
19:30-22:00h
Gems Studio
Mühlenstr. 13
78224 Singen
14.01.-25.01.2019 Ab heute anders!
Im Bürgersaal am Stephansplatz findet in Konstanz ein öffentlich zugängliches Seminar der Universität Konstanz unter der Leitung von Dr. Albert Kümmel-Schnur und Pit Wuhrer statt. Unter dem Titel "Ab heute anders!" wird über das schlechte Gegebene und die Möglichkeiten, es zu ändern nachgedacht und diskutiert. Attac Singen ist mit seiner Plakatausstellung "Time to change" dabei, die aus dem Plakatwettbewerb "Mut zur Wut" hervorgegangen ist.
Die Ankündigung der Uni Konstanz:
https://www.uni-konstanz.de/universitaet/gesellschaft-und-wirtschaft/transfer-lehre/veranstaltungen/widerstand/programm-ab-heute-anders/
Eine Beschreibung des Seminars:
https://www.seemoz.de/lokal_regional/ab-heute-anders/
Die Interpretation des Bildes "CAIN - Sie scheissen auf uns":
https://www.seemoz.de/kultur/beschissen-im-konsum/
Eine Übersicht zur Sammlung politischer Plakate von Attac Singen steht hier zum Download (ca. 15MB):
https://www.sigmatest.net/download/uebersicht_plakate.pdf
Die Plakate sind im Format A1 auf Holzständer aufgezogen und sie können für Veranstaltungen gerne ausgeliehen werden.
10.06. und 12.06.2018 Film: "System Error" von Florian Opitz
Wir sehen die schwindenden Regenwälder und Gletscher, wir wissen um die Endlichkeit der Natur und wir sind dennoch wie besessen vom Wirtschaftswachstum. Warum treiben wir das Wachstum immer weiter, obwohl wir wissen, dass man auf unserem endlichen Planeten nicht unendlich wachsen kann? "System Error" sucht Antworten auf diesen großen Widerspruch unserer Zeit und macht begreifbar, warum trotzdem alles so weiter geht wie gehabt.
Alternativen zeigt der Film keine auf, aber: er öffnet die Augen für die Fallstricke des gegenwärtigen Turbokapitalismus. Die selbstentlarvenden Statements hochrangiger Wirtschaftsbosse sind die besondere Stärke des Films.
ATTAC-Singen gibt vor dem Film eine kurze Einführung zum Thema. In einer zusammen mit dem Konstanzer Bündnis moderierten Gesprächsrunde kann das Thema nach dem Film weiter diskutiert werden.
Termine:
So 10.06.2018
19:30h
Weitwinkel-Kino, Singen
Di 12.06.2018
21:00h
Zebra-Kino, Konstanz
19.01.2018 Buchvorstellung: "abgrundtief+bodenlos" - Stuttgart 21 und sein absehbares Scheitern von Winfried Wolf
Seit November 2017 ist Stuttgart 21 wieder groß in den Medien. Warum? Weil auch bahnoffiziell zugegeben wird, dass S21 um 1,1 Milliarden Euro teurer und erst 2023 fertigerstellt sein wird. Und schon wird uns vorgerechnet: ein Ausstieg jetzt kommt „zu spät“ und „kommt noch viel teurer als das Weiterbauen“. Das hören und lesen wir nun seit acht Jahren.
Tatsächlich geht es bei S21 um viel mehr. Stuttgart 21 ist in dreifacher Weise einmalig: Es handelt sich erstens um das mit Abstand teuerste Bauprojekt in Deutschland. Es kostet laut Bundesrechnungshof, nicht 7,6, sondern mindestens 10 Milliarden Euro. Es ist zweitens das einzige Projekt, bei dem eine gigantische Summe dafür ausgegeben wird, eine bestehende Kapazität – hier diejenige des Hauptbahnhofs Stuttgart – zu verkleinern. Schließlich gibt es drittens nirgendwo in Deutschland eine derart große, kreative Protestbewegung, die seit mehr als sieben Jahren und am 15. Januar 2018 mit dann 400 Montagsdemonstrationen aktiv ist.
Und warum wird weitergebaut? Darüber informiert und diskutiert mit uns Winfried Wolf.
Termin:
Fr 19.01.2018
19:30h
Gasthaus zum Kreuz
neben der GEMS in Singen
14.12. und 16.12.2017 Film: "Das Kongo Tribunal" von Milo Rau
Wo Politik versagt, hilft nur die Kunst: Mit dem "Kongo Tribunal" versuchen wir, hinter die Fassade des Welthandels zu gucken, der das Massaker in Mutarule und die Schächte der Koltanminen genauso einschliesst wie die Headquarters der UNO oder das Europäische Parlament, in dem aktuell gut gemeinte, aber für die kongolesischen Minenarbeiter verheerende Gesetze zur Regulierung des Rohstoffabbaus diskutiert werden. Und bei all den im Film gezeigten Schrecken und bei aller Anklage geht es mir vor allem auch darum, die Hoffnung nicht aus dem Blick zu verlieren. Milo Rau
Termine:
Do 14.12.2017
19:30h
Weitwinkel-Kino, Singen
Sa 16.12.2017
19:00h
Zebra-Kino, Konstanz
23.03.2017 Buchvorstellung "Das Ende der Mega-Maschine" mit Fabian Scheidler
Das Ende der Megamaschine legt die Wurzeln der Zerstörungskräfte frei, die heute die menschliche Zukunft infrage stellen. In einer Spurensuche durch fünf Jahrtausende führt das Buch zu den Ursprüngen ökonomischer, militärischer und ideologischer Macht. Der Autor erzählt die Vorgeschichte und Genese des modernen Weltsystems, das Mensch und Natur einer radikalen Ausbeutung unterwirft. Dabei demontiert er Fortschrittsmythen der westlichen Zivilisation und zeigt, wie die Logik der endlosen Geldvermehrung von Anfang an menschliche Gesellschaften und Ökosysteme zerrüttet hat.
Die wachsende Instabilität und der absehbare Niedergang der globalen Megamaschine eröffnen heute jedoch Möglichkeiten für tiefgreifende Veränderungen, zu denen jeder von uns etwas beitragen kann.
Fabian Scheidler, geboren 1968, studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. 2009 gründete er mit David Goeßmann das unabhängige Fernsehmagazin
Kontext TV, das u. a. von Noam Chomsky unterstützt wird und regelmäßig Sendungen zu Fragen globaler Gerechtigkeit produziert. Zahlreiche Vorträge zu Globalisierungsthemen bei Kongressen von Greenpeace, Attac, Deutsche Welle, Evangelische Akademie, Brot für die Welt und Heinrich Böll Stiftung. Veröffentlichungen u. a. in den Blättern für deutsche und internationale Politik.
Veranstalter des Abends sind die VHS Konstanz/Singen, Attac Singen und das Bündnis gegen TTIP Konstanz.
Termin:
23.03.2017
19:30h
VHS Konstanz
Katzgasse 7, 78462 Konstanz
03.05.2015 Film "Wer rettet wen?"
Seit sieben Jahren werden Banken und Länder gerettet. Politiker schaffen immer neue Rettungsfonds, während mitten in Europa Menschen für Hungerlöhne arbeiten. Es wird gerettet, nur ist keine Rettung in Sicht.
Wer versteht, kann sich wehren. Viele Menschen ahnen, dass da etwas schief läuft. Sie fühlen sich ausgeliefert, weil sie das Spiel der Milliarden nicht verstehen. Der Film "Wer rettet wen?" hilft, die eigenen Interessen zu erkennen und die Strukturen der Finanzmärkte zu durchschauen.
Mehr Info unter
www.wer-rettet-wen.org
Termin:
03.05.2015
20:00h
Weitwinkel-Kino in der GEMS, Singen
03.06.2014 Buchvorstellung mit Karl-Martin Hentschel
Von wegen alternativlos! Die gerechte Gesellschaft als Ziel. Es ist an der Zeit, aus guten Ideen Politik zu machen! Ein Buch wurde vorgestellt und diskutiert.
In Kooperation mit dem BUND, dem Global-Marshall-Plan Bodensee und Mehr Demokratie e.V. organisierte Attac Singen im gefüllten Saal der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde eine Buchlesung mit dem Autor, Politiker und Mathematiker Karl-Martin Hentschel.
Karl-Martin Hentschels Buch ist keiner der dramatischen Beiträge, die das Elend der Welt und die Bosheit oder Hilflosigkeit der Politik anklagen und dann die Leser ratlos zurücklassen.
Im Gegenteil: Der Autor macht all denen Mut, die etwas verändern wollen. Dazu bedarf es mehr als einer Kritik der Verhältnisse. In seinem Vortrag zeigt er realisierbare Zukunftsmodelle für eine gerechtere und nachhaltigere Welt.
13.04.2013 Aktionstag "Umfairteilen" in Singen
Am 13.4.2013 fand ein bundesweiter Aktionstag zum Thema "Umfairteilen" statt, der auch in Singen von einem speziell gegründeten Bündnis der Caritas Singen, des Arbeitslosenzentrums der AWO, der Tafel, des Kinderchancen Singen e.V., des Hilfsvereins für seelische Gesundheit und Attac Singen organisiert wurde.
Das Bündnis kritisiert die immer größere Kluft zwischen arm und reich und möchte auf die Folgen der ungleichen Verteilung aufmerksam machen. Fehlende Kita-Plätze, geschlossene Bibliotheken, mangelhafter Nahverkehr - der öffentlichen Hand fehlt immer mehr Geld für wichtige Investitionen. Dem stehen gigantische private Vermögen gegenüber. Allein die privaten Vermögen des reichsten einen Prozents der Bundesbürger sind höher als alle Schulden von Bund, Ländern und Kommunen zusammen. Dieses Kapital muss nach Meinung des Bündnisses wieder an der Finanzierung unseres Gemeinwesens beteiligt werden, zum Beispiel mit einer einmaligen Vermögensabgabe und einer Vermögenssteuer. Ziels des Bündnisses ist, die Schere zwischen arm und reich zu schließen und eine faire Vermögensverteilung zu erreichen.
Hanna Poddig in Singen
Am 21.3.2013 war Hanna Poddig zu einem Gastvortrag auf Initiative von Greenpeace Bodensee und Attac in Singen im Gemeindesaal der Bonhoeffer-Gemeinde. Vor rund 60 interessierten Zuhörern gab sie einen Einblick in ihr Leben als Vollzeit-Aktivistin. Ihr Bericht zeigte deutlich, dass sie nicht nur mit viel Freude, Überzeugung und Mut aktiv ist, sondern dass sie auch ein beachtliches Hintergrundwissen hat.
Hanna Poddig, 24, kann vieles nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren: Überflüssige Flüge, gefährliche Atomkraftwerke, schädliche Tierhaltung, Gentechnik oder die Aufrüstung der Bundeswehr zum Beispiel. Über solche Themen denkt jede(r) von uns schon mal nach - Hanna Poddig aber handelt. Und dann hangelt die Umweltaktivistin auf Bäumen herum, sie lässt sich auf Bahngeleisen festketten, sie demonstriert vor Kernkraftwerken.
Und sie hat ein Buch darüber geschrieben: Hanna Poddig "Radikal mutig - meine Anleitung zum Anderssein." Es ist im Buchhandel erhältlich.