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Reihe [Einwände!] 1. Halbjahr 2025

AKTUELLE TERMINE:

Mittwoch, 19.2.2025, 18.00 Uhr Haus der Evangelischen Kirche Frère-Roger-Straße 8-10, Aachen

Ausgeliefert. Über die Arbeitskämpfe der Rider

Flexible Arbeitszeiten, schnelle Einarbeitung, Sport und frische Luft: Fahrradlieferdienste werben ihre Fahrer*innen mit einem niedrigschwelligen Einstig in den Job. Orry Mittenmayer aber lernt eine Branche kennen, die Kund*innen uneinhaltbare Lieferversprechen macht – und ihre Probleme auf dem Rücken derjenigen austrägt, die das Essen ausliefern. Als Rider für einen der ersten Fahrradlieferdienste Deutschlands dokumentiert Orry Mittenmayer zahlreiche Arbeitsrechtsverstöße: Die Unternehmen setzen ihre Arbeitskräfte massiv unter Druck, überwachen Standorte, kontrollieren Pausenzeiten und Lieferwege. Betroffen von diesen Schikanen sind Menschen, die auf kurzfristige Jobs angewiesen sind und oft nicht die Möglichkeit haben, sich zu wehren.

Referent: Orry Mittenmayer

Orry Mittenmayer gründete in der Branche der Fahrradlieferdienste einen der ersten Betriebsräte und ist Aktivist für bessere Arbeitsbedingungen. Nach einem Freiwilligenjahr 2013/14 in Ghana schloss er 2017 sein Abitur auf dem Abendgymnasium ab. Seit Oktober 2018 studiert er Politikwissenschaften und engagiert sich weiter bei „Liefern am Limit“ als politischer Referent. Die Kampagne „Liefern am Limit“ wurde für ihr Engagement für bessere Arbeitsbedingungen mit dem Hans-Böckler Preis der Stadt Köln geehrt.

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Mittwoch, 26.3.2025 | 18.00 Uhr Haus der Evangelischen Kirche Frère-Roger-Straße 8-10, Aachen

Im Dunkelfeld „weißer“ Kriminalität.
Ermittlungen einer ehemaligen Oberstaatsanwältin zum Cum-Ex-Skandal

Es war ein echter Paukenschlag, als Anne Brorhilker im Frühjahr 2024 ankündigte, ihren Job als Oberstaatsanwältin an den Nagel zu hängen und fortan für die „Bürgerbewegung Finanzwende“ zu arbeiten. Brorhilker hatte sich mit hartnäckiger Ermittlungsarbeit im Cum-Ex-Skandal weit über Deutschland hinaus einen Namen gemacht. Ihren Rückzug aus dem Staatsdienst begründete sie mit einem mangelnden politischen Willen zur Bekämpfung von professionalisierter Steuerhinterziehung sowie mit der Tatsache, dass Vermögende sich allzu oft aus gegen sie laufenden Verfahren „herauskaufen“ könnten. Als Geschäftsführerin der „Bürgerbewegung Finanzwende“ möchte Brorhilker sich dafür einsetzen, dass die Justiz effektiver gegen Finanzkriminalität vorgehen kann und die auch politisch einflussreiche Finanzbranche in die Schranken gewiesen wird.

Anmeldung zwingend erforderlich, online oder per Mail an simone.graff@ekir.de

Referentin: Anne Brorhilker

Anne Brorhilker, Co-Geschäftsführerin der Bürgerbewegung Finanzwende, leitete bis Frühjahr 2024 als Oberstaatsanwältin in Köln einen Großteil der juristischen Ermittlungen im Cum-Ex-Betrugsskandal.

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Mittwoch, 21.5.2025 | 18.00 Uhr Haus der Evangelischen Kirche Frère-Roger-Straße 8-10, Aachen

Wir haben Agrarindustrie satt

Immer wieder bringen Bäuer*innen ihren Unmut mit Vehemenz auf die Straße. Globale Konkurrenz und die Marktmacht von Monopolen auf der Abnehmerseite setzen vor allem kleine Betriebe unter Druck. Agrarsubventionen haben das Höfesterben leider nicht verlangsamt und greifen das Problem auch nicht an den Wurzeln. Bernd Schmitz erklärt, unter welchen Bedingungen Lebensmittel derzeit produziert und verarbeitet werden, und zeichnet ein differenziertes Bild der Bauernproteste und ihrer Akteur*innen. Faire Preise und gutes Auskommen, Tierwohl sowie Schutz von Umwelt- und Klima: Wie kann das funktionieren? Auch darüber wollen wir diskutieren.

Referent: Bernd Schmitz

Bernd Schmitz betreibt bei Hennef einen Bio-Hof und ist stellvertretender Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).

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Donnerstag, 12.6.2025 | 18.00 Uhr Haus der Evangelischen Kirche Frère-Roger-Straße 8-10, Aachen

Gespaltene Gesellschaft? Politische Ökonomie des Populismus

In der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion wird oft eine neue Konfliktlinie beschrieben, die zwischen zwei Gruppen verläuft: den Kosmopoliten und Kommunitaristen oder den sogenannten „Anywheres“ und „Somewheres“. Die Idee dahinter ist, dass Globalisierung und internationale Verflechtungen Gewinner und Verlierer hervorbringen. Diese Gruppen organisieren sich politisch – die Gewinner eher in der „Neuen Linken“ und die Verlierer eher in der „Neuen Rechten“. Der Politikwissenschaftler Philip Manow betrachtet diese These kritisch und bietet eine alternative Sichtweise an. Er argumentiert, dass mit der Schwächung der europäischen Nationalstaaten alte Konfliktlinien, die bisher auf nationaler Ebene stabil geblieben waren, wieder aufbrechen und neu sichtbar werden.

Referent: Philip Manow

Philip Manow ist Politikwissenschaftler und Professor für Internationale Politische Ökonomie an der Universität Siegen. Bekannt wurde er durch „Die Politische Ökonomie des Populismus“(2018). Schwerpunkte seiner Forschung sind Bedingungen und Praxis der Demokratie.

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Veranstaltungsreihe EINWÄNDE 1. Halbjahr 2025

FLYER 1. Halbjahr 2025
EINWÄNDE 1. Halbjahr 2025

Weitere Termine unter: Bewegungsmelderwww.bewegungsmelder-aachen.de